New Year - New Me?

8. Januar 2019


Sobald die Weihnachtsfeiertage vorbei sind und man mit voller Fahrt auf den letzten Tag eines Jahres zusteuert, tendieren viele Menschen dazu sich in Ruhe hinzusetzen, das vergangene Jahr zu reflektieren und sich gute Vorsätze für das kommende Jahr zu überlegen. Es hat mit der Natur der Menschheit zu tun, dass sobald eine Art „Neustart“ bevorsteht, aktuelle Handlungsmuster „leichter“ geändert werden können. Man sagt sich, dass man mit x-beliebigen Ziel nächste Woche, nächsten Monat oder im neuen Jahr beginnt. Dieses Gefühl des frischen Starts, der auch im Kleinen jeden Tag stattfindet, beflügelt einen dazu Dinge zu ändern bzw. zu glauben, dass zu dem Zeitpunkt die Energie, Leidenschaft und Motivation vorhanden ist durch sein Handeln ein gewisses Ziel zu erlangen. Ich selbst bin jemand, der sich montags weitaus motivierter fühlt, um etwas anzugehen, als an einem Donnerstag.


Ein Vorsatz ist laut Definition „etwas, was sich jemand bewusst, entschlossen vorgenommen hat; feste Absicht; fester Entschluss“. Das Schlüsselwort ist für mich das kleine Wörtchen „bewusst“. Das in sich selbst hineinhorchen ist essentiell, ob der Vorsatz das eigene Handeln in eine gewisse Richtung zu ändern, den eigenen Wünschen entspricht, gesellschaftlichen Zwängen geschuldet ist oder aus einer spontanen Natur rührt. Damit man Vorsätze wirklich verwirklicht, ist es notwendig, wirklich zu 100 % dahinter zu stehen. Wenn man merkt, dass man sich jedes Jahr dasselbe vornimmt, es aber doch nicht umsetzt, sollte man beginnen zu hinterfragen, ob das Ziel einem wirklich am Herzen liegt. Als nächsten Schritt sollte man die Umsetzung genauer reflektieren – woran scheitert es denn? Nehme ich mir zu viel vor? Ist mein aktuelles Ziel vielleicht unrealistisch? Sollte mein Ziel anders lauten? Sind kleinere Schritte notwendig um mein Ziel zu erreichen?
Letztes Jahr war „Sport machen“ ebenfalls etwas, was ich mehr ausüben wollte. Das war kein Vorsatz, den ich mir zu Beginn des Jahres überlegt hatte, sondern ein Wunsch, der immer mal wieder aufgeflackert ist. Letztendlich bin ich damit doch auf die Nase gefallen, denn neben dem Studium habe ich es mir nicht zu einer solchen Priorität gemacht, dass ich dem regelmäßig nachgegangen bin. Deshalb habe ich die Aussage „Ich möchte mehr Sport machen“ in „Ich möchte einen aktiveren Lebensstil führen, weil es mir guttut“ umgewandelt. Dahinter verbirgt sich, sich jeden Tag aktiv zu betätigen – joggen, schwimmen, Spazieren gehen, Homeworkout, Stretchen, Yoga oder auch Treppen steigen statt Lift, Laufen statt U-Bahn. Dies sind Dinge, die ich viel einfacher in mein Leben integrieren kann, als die Stunden für einen Fitnessbesuch einzuplanen.


Im Allgemeinen muss ich aber sagen, dass ich nur wenig von Vorsätzen halte. Dieses Jahr habe ich mir wie alle anderen Jahre auch nichts überlegt. Meiner Meinung nach braucht es kein neues Jahr, um etwas zu ändern. Wenn man wirklich gewillt ist, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sollte man nicht erst warten bis sich die Woche oder der Monat dem Ende zuneigt, sondern mit der Umsetzung direkt beginnen. Es ist schon wichtig bestimmte persönliche Ziele nicht aus dem Blick zu verlieren, aber über diese sollte man sich nicht erst Gedanken machen, wenn sich das Jahr dem Ende neigt, sondern sich derer stets bewusst sein. Viel wichtiger finde ich es, sich am Ende eines jeden Jahres die Zeit zu nehmen und das Jahr zu reflektieren - was man erreicht hat, wie man die Zeit empfunden hat, woran man arbeiten kann usw.

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